JUUUPORT e.V.
Präventionsarbeit und Beratung über Social Media und an Schulen
Die Barthel Stiftung fördert in 2022 zahlreiche Online-Seminare von JUUUPORT e.V. zu den Themen „Cybermobbing“, „Hass im Netz“, „WhatsApp-Stress“ oder „Privatsphäre“, die kostenlos für Schulklassen und Jugendgruppen angeboten werden.
JUUUPORT – Berät online Betroffene
„Geh sterben!“, „Lösch dich!“, „Deine hässliche Visage will niemand sehen!“ -Beleidigungen, Belästigungen, Bedrohungen bis hin zu realer körperlicher Gewalt: Unzählige deutsche Jugendliche leiden unter den Folgen von Mobbing (JIM-Studie 2021). Durch die digitalen Medien erweitern sich die Kanäle, über die die Täter und Täterinnen ihre Opfer erreichen. Cybermobbing kann Betroffene durch die ständige Erreichbarkeit via Internet quasi an jedem Ort und zu jederzeit begleiten. Zudem sinkt die Hemmschwelle der Mobbenden, fiese Nachrichten zu verschicken, da die vermeintliche Anonymität des Netzes Schutz und Straffreiheit suggeriert. Mit Hilfe von WhatsApp-Gruppen und Sozialen Plattformen erreichen beleidigende und rufschädigende Inhalte ohne viel Aufwand ein riesiges Publikum.
Mit weitreichenden Folgen für die Betroffenen: Inhalte, die einmal im Netz sind, lassen sich dort schwer wieder entfernen. Darüber hinaus rufen die ständigen Erniedrigungen nicht nur körperliche Beschwerden wie Migräne, Durchfall oder Schlafstörungen hervor, sondern sie können auch die mentale Gesundheit nachhaltig verändern. Depressionen, ein geschädigtes Selbstbewusstsein, anhaltende Ängstlichkeit, Traurigkeit oder ein vermindertes Selbstwertgefühl können aus dem Cybermobbing resultieren. Betroffene schämen sich, wissen oft nicht, was sie tun sollen oder mit wem sie sprechen können. Angst ist ihr ständiger Begleiter: Angst davor, dass ihnen niemand glaubt, niemand hilft oder dass sie am Ende womöglich selbst für ihre Lage verantwortlich gemacht werden. Sie fühlen sich allein, hilflos und leiden vor allem psychisch.
Genau hier setzt die Arbeit von JUUUPORT an. Auf JUUUPORT.de beraten aktive Jugendliche und junge Erwachsene aus ganz Deutschland, die sogenannten JUUUPORT-Scouts, Gleichaltrige bei Online-Problemen wie Cybermobbing, Stress in sozialen Medien oder Datenklau. Die Beratung via Kontaktformular oder Messenger (WhatsApp) ist datenschutzkonform und kostenlos. Dank des Peer-Education-Ansatzes („von jungen Menschen für junge Menschen“) erfolgt die Beratung auf Augenhöhe und ohne erhobenen Zeigefinger. Dies ist besonders wichtig, da Themen wie Cybermobbing, Cybergrooming oder Sexting oft schambehaftet sind und bei Erwachsenen teilweise auf Unverständnis stoßen. Jugendliche hingegen kennen die Probleme ihrer Peer-Group, haben oft selbst Erfahrungen mit negativen Online- Phänomenen gemacht und verfügen nicht selten über bessere technische Kompetenzen als ihre Eltern. Zudem finden die Betroffenen dort Hilfe, wo die Probleme auftreten: online. Sich hier Hilfe zu holen, entspricht der Lebensrealität der Heranwachsenden und kostet weniger Überwindung als beispielsweise im direkten Face-to-Face-Kontakt mit Erwachsenen
JuUuport Leistet präventionsarbeit an schulen
Über Instagram, YouTube, Facebook, Twitter und TikTok leistet JUUUPORT Aufklärungsarbeit und setzt sich für mehr Sicherheit und Respekt im Internet ein. Die Scouts treten auf Messen, bei Tagungen und in der Presse auf.
Sie vermitteln ihren Altersgenossen, wie man sich sicher im Netz bewegt, welche Rechte man hat und was bei Problemen im Internet zu tun ist.
Neben der Beratung bieten die JUUUPORT-Scouts auch Online-Seminare für Schulen, Jugendclubs und Vereine an, um ihre Peer-Group für problematische Inhalte im Netz zu sensibilisieren und Handlungstipps für einen selbstbewussten, reflektierten und kritischen Umgang mit digitalen Medien zu vermitteln.
Die Schulung neuer JUUUPORT-Scouts für die Durchführung der Seminare wird durch die Förderung der Barthel-Stiftung ermöglicht. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Informations-, Medien- und Methodenkompetenz junger Menschen und befähigt sie dazu, in digitalen Krisensituationen selbstbewusst zu reagieren.
Text und Bilder: Juuuport e.V.